KUNSTHALLE GRAZ 2018

WERNER SCHWAB | Joe Mc Vie Bertram Könighofer

Freitag, 02.2.2018, 18:00 bis 22:00 Uhr und Samstag, 03.02.2018, 13:00 bis 17:00 Uhr

Präsentation der ersten 18 Seiten des Comics „Joe Mc Vie“
Eine Entdeckung aus dem Nachlass von Werner Schwab, ein zentraler Text. Joe Mc Vie bewegt sich in einer Welt, deren Realkoordinaten – Österreich, 1988, Allgegenwart des Staatspräsidenten, Landleben mit „Gemeinderat, Wirtshaus, Feuerwehr, Heimkehrer, Kirche“ – sich zunehmend in Richtung Comics und Splatterfilme verschieben. Der Autor: Werner Schwab Werner Schwab, geboren 1958 in Graz, studierte von 1978 bis 1982 an der Akademie der bildenden Künste in Wien. In den 80ern arbeitete er sowohl an verderblichen Skulpturen (aus Knochen, Gedärmen, Innereien, Ruß, Zucker, seinen Handschriften
u. Zeichnungen etc.) als auch an Prosa und Texten für Rauminstallationen.

Zeichner: Bertram Könighofer
1976 geboren in der Steiermark, Jugend in Graz. Abschluß einer Fachhochschule für Grafik- und Kommunikationsdesign.


DIE PUPPEN DES NIKOLAUS HABJAN | Nikolaus Habjan

Ausstellungseröffnung: Donnerstag, 08.02.2018 | 18:30 Uhr
Dauer bis 24.02.2018

Die bösen Sprüche des österreichischen Parade-Opportunisten namens „Herr Karl“, die schrecklichen Erinnerungen eines Menschen, der die Verbrechen der NS-Medizin am eigenen Leib erfahren hat, die Dankesrede von Elfriede Jelinek bei der Nestroy-Verleihung 2013: Nikolaus Habjan sagt’s durch die Klappmaul-Puppe.

Erstmals zeigt der Künstler seine Puppen aus verschiedenen Stücken in der Kunsthalle Graz „hautnah“
Die „Stars“ des Nikolaus Habjan aus den Stücken: Schlag sie tot“, 2008 | „Herr Karl“, 2009 | „Zawrel-erbbiologisch und sozial minderwertig“, 2011 | „Schatten, Eurydike sagt“, 2013 | „Faust, der Tragödie erster Teil“, 2015 | erstmals in einem Ort versammelt.


Part of the Game 2018

Die vierte Staffel des Formats Part of the Game: KünstlerInnen in einem Wechsel von jeweils einer Woche, damit Präsentation eines Künstlers, einer Künstlerin für jeweils zwei Wochen. Ein/e KünstlerIin zieht ein, nach einer Woche wird ein/e zweiter gegenübergestellt usw.

Willy Rast | „Malerei“

Eröffnung: Donnerstag, 01.03.2018 | 18:30 Uhr
Dauer bis 15.03. 2018

Die Qualität der Malerei von Willy Rast zeigt sich in seinen Valeurs, was den Lichtwert der Farbe einerseits meint, wie auch die Abstimmung aller Farben im Bild. Dass nämlich ein Bild immer auch ein (gewollter oder ungewollter) Dialog mit der Sonne ist, daran erinnert die Farbmischung, die in der Malerei eine subtraktive ist, im Gegensatz zur additiven der Farblichtmischung des Fernsehapparats. So kann man sich
ein Bild auch wie ein Schild vorstellen, worauf einzig die reflektierten Frequenzen des Lichts sichtbar sind. Der Maler schildert also ab, wie Perseus das Medusenhaupt, um nicht vor der Wirklichkeit zu Stein zu erstarren. Denn auch eine Notwehr ist die Malerei, ein Verhand-lungsvorschlag über das Verhältnis zur Realität, manchmal auch eine Art Rettungsboot, in dem man Menschen, Gefühle, Gebärden, Erinnerungen
und Atmosphären evakuiert. Und das alles ist Willy Rasts Malerei, und auch und vor allem ist sie ein langsamer Prozess der Abgleichung von (äußerer) Wahrnehmung und (innerem) Erlebnis, aus gewachsener Haltung und anforderndem Istzustand. Abgehandelt wird das in einem
lange offen gehaltenen Malvorgang, bei dem das ursprüngliche Vorhaben, bereichert oder geläutert, Schicht um Schicht aus dem Farbmilieu in der Textur als Gestalthaftes hochgearbeitet wird. Das Thema von Willy Rast ist immer schon die Menschenwelt und ihre emotionalen Aggregatzustände, die er in Gestik, Farbe und Beziehungsgeflecht am Bild gewichtet und die sich auch in unterschiedlich ausformulierten Konstitutionen in seinem Bildraum zeigen, der oft keinen physikalischen Gesetzen zu unterliegen scheint, sondern der eher einen gedanklichen Raum suggeriert, mit Erinnerungen, Schwebezuständen, Bedenklichkeiten, Entwurzelungen, Andeutungen, auch Wärme und Kälte gibt
es, Revisionen, Überlagerungen…
Text: Erwin Michenthaler

Christina Helena Romirer | „realities for sale“

Eröffnung: Donnerstag, 08.03.2018 | 18:30 Uhr
Dauer bis 21.03.2018

In der Ausstellung “realities for sale” werden Zeichensysteme und Sprache unterschiedlicher Schilder und Werbetafeln im öffentlichen Raum, sowie deren räumliche Verortung untersucht. So enstand eine Installation in der erforscht wird inwieweit sich ein Gedankenraum durch das Lesen bestimmter Worte öffnet. Die Installation erforscht wie sich Gedankenräume durch das Lesen bestimmter Wörter öffnen.
Es geht um die Frage nach der Bedeutung von Worten – wie und welche Assoziationen über sie entstehen und welche Konsequenzen Leerstellen mit sich bringen. Der Titel der Installation “realities for sale” verweist auf Realitäten als Waren und auf Realitäten als Wahrheiten, die zum Verkauf angeboten werden. Die Texte auf den Objekten spielen mit der Logik von Werbetafeln und referieren zugleich auf das
Gefühl eines nicht mehr vorhandenen common sense. Die Objekte bestehen aus drei sich überlagernden Textebenen. Nach dem Prinzip von Prisma-Werbe-Tafeln hat jede einzelne Fläche zwei Leserichtungen wie bei einem Kippbild. So ergibt sich eine Installation die auf visueller Ebene an einen Code erinnert der nur aus bestimmten Positionen gelesen werden kann. Die prägnate Frage die die Künstlerin sich dabei
stellt ist: Wenn eine Realität zum Verkauf angeboten wird, welche Wirklichkeit verbirgt sich dahinter?
Iris Kaper/Elisabeth Saubach

Erwin Polanc

Eröffnung: Donnerstag, 15.03.2018 | 18:30 Uhr
Dauer bis 28.03.2018
Einführung: Emil Gruber

Alfred Lenz | „the cloud dance company“
Eröffnung: Donnerstag, 22.03.2018 | 18:30 Uhr
Dauer bis 05.04.2018
Einführung: Mag.phil. Wenzel Mraček

Alfred Lenz hat sich während des Studiums intensiv mit Kinetik und Robotik auseinandergesetzt. Aus einfachsten Materialien, wie Holz, Drähten und Zahnrädern, konstruiert er motorisierte Mechanismen. Das Verwenden von vorgefundenem Material und die sich daraus ergebende Ästhetik des Provisorischen ist Charakteristikum seiner Kunst. Seine Arbeiten stellen Bewegungsmomente dar, gleichzeitig sind
seine Konstruktionen in reale Bewegung versetzt, also kinetische Objekte. Seine Objekte hinterfragen die Verwandlung des Banalen durch die Kunst sowie den Zweck der Technik.
Iris Kasper/Elisabeth Saubach


Die Natur lügt nicht | Josef Taucher

Ausstellungseröffnung: Freitag. 06.04.2017, 18:00 Uhr
Sa. 07.04.2018, 13:00 – 17:00 Uhr
So. 08.04.2018, 13:00 – 17:00 Uhr
Einführung: Wenzel Mracek

Auf den größtenteils im Freien entstandenen Zeichnungen hält Taucher das innerhalb des Blickfeldes Vorhandene kompromisslos fest. Das können Landschaften, Berge, Wolken, Häuser, Pflanzen, Tiere, Gegenstände, Menschen sein. Den Bildausschnitt macht er vorab mittels eines Rahmens fest. Gezeichnet wird ohne zu selektieren und ohne Gewichtung. Dabei setzt er einzelne, ausgewählte Objekte in den Raum, in eine nicht ausgeführte respektive lediglich angedeutete Umgebung. Als Zeichner begibt sich Taucher in einen direkten Dialog mit der Natur und bringt auf Papier, was ihm diese für den Moment
abverlangt. Kann sein er reduziert sein gewähltes Motiv auf einige wenige abstrakt erscheinende Umrisslinien, kann sein, er erfasst jede Facette ja sogar jedes noch so winzige Detail. Auf keinen Fall gibt er dazu, was nicht erkennbar ist.


Kulturgeschichte in Bewegung : Das Fahrrad

Eröffnung: Donnerstag, 12.04.2018, 18:30 Uhr
Dauer bis 20.04.2018
Kuratorinnen: Iris Kasper, Elisabeth Saubach

Ausgangspunkt der Ausstellung ist die Sammlung historischer Fahrräder von David Bernkopf, der seit 2012 die „Radlerei“ in Graz als Fahrradladen betreibt. Zusätzlich werden Fotografien von Lorenz Kastner gezeigt. Bei der Eröffnung findet die Buchpräsentation der zur Ausstellung entstandenen Publikation statt.

Symposium: Freitag, 20.04.2018, 18:30 Uhr
Im Symposium werden einerseits künstlerische Strategien besprochen in denen das Fahrrad als Objekt oder Motiv Eingang in die Kunst findet, andererseits wird aber vor allem die momentane Situation in Graz betrachtet: Wie gestaltet sich Fahrradkultur in Graz? Dabei finden Vorträge, Kurzpräsentationen und Diskussionen zum Thema, mit Expertinnen und politischen Vertreterinnen, statt, um in einen möglichst intensiven Dialog zu treten, der die Situation der Grazer Fahrradwege im internationalen
Vergleich reflektiert und hinterfragt. Geladene Diskussionsgäste: Vertreter*innen von Critical Mass, Dipl. Mus. Christine Braunersreuther(Kultursprecherin KPÖ), Martin Krusche, Autor (Kuratorium für trivialew Mythen), Heidi Schmitt (Obfrau Radlobby ARGUS Steiermark), Dipl.-Ing. Helmut Spinka (Abteilung für Verkehrsplanung, Radverkehr) Moderation: Elisabeth Saubach, MA und Iris Kasper, BA


„getting down on knees and nerves“ | Karl Karner und Nana Mandl

Ausstellungseröffnung: 26.04.2018
Dauerbis 15.05.2018
Skulptur – Installation – Performance

„ja sagen ist wunderschön wie sollt ein gemeinsames leben mit _ auch anders funktionieren / fix vergänglich / sie reden so viel scheiße, kein wunder wie schnell etwas schlecht werden kann / aber hatte glück mit ihr, er war sehr hübsch und immer auf den knien / labile grabwanderung / dann der beschluss in der ehe nur mehr mit offenen fenster zu schlafen, damit das alter nicht im raum zu spüren ist / juhuu endlich eisprung / stabil und technophil ja ja“

Die komplette Kunsthalle Graz wird „zugebaut“: mit Gestänge aus Bambus und Gestank aus Nashornkot, es wachsen Bohnen aus Plastiksackerl, Eier vestecken sich in Gläsertürmen. Mittendrin wird eine Hütte gebaut, gemeinsam aus Lehm und Plastikblumen.
Wer will hier wohnen?


Augmented Circumstances | Niki Passath, Arnold Reinisch und Jani W. Schwob

Platforms Project 2018
“Nikos Kessanlis” Exhibition Hall of the Athens School of Fine Arts (Piraeus str. 256, TK 182 35)

  1. bis 20.05.2018: 15 Performances
    Arnold Reinisch, Niki Passath und Jani W. Schwob bildeten für das Platforms Project in Athen das Künstlerkollektiv “los Dadores de dolor” und realisierten zusammen eine Performanceausstellung.
    Arnold Reinisch verknüpft in seiner künstlerischen Praxis verschiedene Techniken und Medien. Seit ein paar Jahren enstehen dabei Objekte die in ihrer Materialität menschliches Fleisch simulieren: Sowohl auf otpischer als auch auf haptischer Ebene, vermittelt das Gemisch aus Plastik, Acryl und Wachs, den Eindruck von organischem Gewebe. Jani W. Schwob bewegt sich in den Medien Grafik, Malerei, Objekt und Installation und entwickelt spielerische Inszenierungen, die teils ironisch und teils kritisch, momentane Phänomene wie Populärkultur oder Social Media, hinterfragen. Niki Passath entwickelt in seiner genreübergreifenden (medien)künstlerischen Praxis Werke, welche u.a. das
    Verhältnis von Technologie und Kunst hinterfragen. Er beschäftigt sich mit den ebenswissenschaften, ebenso wie mit Physik, Robotik und KI. Dabei entstehen raumgreifende, kinetische Installationen, ebenso wie Objekte, Gemälde und Zeichnungen. Ein Ausgangspunkt für das Platforms Project in Athen war eine Tätowiermaschine von Passath mit dem Namen KURT. Das 2002 fertiggestellte
    Werk hinterfragt subversiv gegenwärtige technizistische Vorstellungen, sowie einen gewandelten Körperbegriff. Dabei fand eine Symbiose zwischen organischem und maschinellem Körper statt – sowie eine Synergie zwischen der algorhithmischen und physischen Welt(1); indem sich KURT tatsächlich in den Körper des Künstlers in Form einer von der Maschine tätowierten Zeichnung einschrieb. Die andere konzeptuelle Basis der Performanceausstellung bildeten die hoch-semantischen Werke(2) von Reinisch – Würfel aus Fleisch. Die Kollaboration der Künstler bestand in der Kombination dieser Ansätze: Es entstanden von einer Maschine, die von den Künstlern performativ bedient wurde, generative Zeichnungen auf, scheinbar, organischem Gewebe. Die Maschine hinterlässt von einem mechanischen Algorhithmus gesteuerte, aber formal unvorhersagbare und zufällige Spuren ihrer Existenz(3) in der Zeichnung – die Performance der Künstler zusammen mit der Maschine operiert mit Themen wie Autonomie und Autorschaft, dem Körperlichen und dem Fleischlichen. Die Objekte, die an einzeln aus dem Fleisch geschnittene Pixel erinnern werden zu künstlichen Artefakten – die in verschiedenen Farben ausgeführten Zeichnungen,
    die formal an Bahnen von Planeten oder Sternen erinnern, werden zu Zeugen einer möglichen Autonomie der Maschine.

Talking (About) Images

Ausstellungseröffnung: Dienstag, 29.05.2018, 18:30 Uhr
Dauer bis 12.06.2018

Nach einer ersten Etappe in der Galerija Kortil in Rijeka kommt die Ausstellung Talkling (about) images von 29. Mai bis 12. Juni 2018 in die Kunsthalle Graz und setzt ihre Reflexion über die Rolle und die Kraft der Bilder in der zeitgenössischen Gesellschaft zwischen Individualbewusstsein und Massenkultur fort.
Das Projekt, das von Francesca Lazzarini und Marta Rovetta für Cultural Inventory kuratiert und vom Bundesland Steiermark unterstützt wurde, gliedert sich in eine vierteilige Wanderausstellung und ebenso viele Eröffnungsevents mit acht KünstlerInnen aus verschiedenen Ländern, die mit unterschiedlichen Ausdrucksmitteln arbeiten: The Cool Couple, Severin Hirsch, Kate Howlett-Jones, Neža Knez, Maryam Mohammadi, Nika Rukavina, Alessandro Sambini und Christoph Szalay. Im Fokus der Ausstellung
stehen die Beziehungen zwischen Bildern und der Wirklichkeit, die sie abbilden, die Mechanismen, die ihre Produktion und Verbreitung regeln, die Ambiguität, die sie hervorzubringen vermögen, aber auch ihr Potential als gemeinsame Universalsprache. Bilder bedürfen anders als Worte keiner Übersetzung, um von Menschen aus unterschiedlichen Sprachräumen und Kulturen verstanden zu werden, und stellen deshalb potentiell ein uneingeschränktes Mittel der globalen Kommunikation dar. Nichtdestotrotz sind Bilder ihrer Natur nach ambivalent und ihre Interpretation ist weit entfernt davon, objektiv zu sein. Aufgrund
ihrer Überzeugungskraft sind Bilder entscheidend in der globalisierten Welt: Sie bilden ein Vehikel der Ideologien und eine der wichtigsten Waffen im Kampf um die strategische Kontrolle der kollektiven Vorstellungskraft.


BERLIN > GRAZ (via Stockholm)

Eröffnung: Freitag, 06. 07. 2018,18:30 Uhr
Dauer bis 20. 07.2018

Die Betreiber des Hilbertraums Berlin und der Kunsthalle Graz trafen sich in Stockholm 2016 bei der Artfair Supermarket. Die kompatiblen Interessen für einen regelmäßigen KünstlerInnenaustausch wurden bereits im November 2017 in Berlin verwirklicht. Im Juli 2018 kommt es in der Kunsthalle Graz zur weiterführenden Gruppenausstellung von sechs KünstlerInnen.

Kuno Ebert | Die Wirklichkeit des Wachsens
Feriel Bendjama | We, they and I
Tobias Sternberg | Papi’s Pistole
Alexandra Gschiel | Dame und Kleid
Jani W. Schwob | The Last Fast
Josef Wurm | 6 Arbeiten


Kopfhörerkonzert: „Thounds“ Josef Klammer und Seppo Gründler

Konzerte: 22. und 23.06.2018 ab 18:30 Uhr

Die beiden Musiker arbeiten schon mehr als 10 Jahre zusammen und begannen als rockorintierte Improvisatoren. Ihre erste LP (Blu Ex, 1988) könnte denn auch um den Begriff Jazzrock, unter starker Betonung von improvisatorischen Elementen und der Anwendung von elektronischen/synthetischen Geräten, bezeichnet werden. Seither haben sie ihr musikalisches Konzept radikal in eine computerisierte und elektroakustische Richtung verändert. Nun arbeiten sie vor allem mit konkreten Geräuschen
und Computern, neben Gitarren und Schlagzeug. Doch nach wie vor sind Rock und improvisierte Elemente integriert. Das Duo schüttelt die oft strenge, überanstrengt wirkende, synthetische Ausstrahlung der Computermusik ab, und macht diese lebendig. In diesem Konzert bringen Klammer & Gründler das für die Lautsprecherkuppel des CUBE als Artists in Residence am IEM (Institut für Elektronische Musik und Akustik) erarbeitete Stück über Kopfhörer in den virtuellen Raum des Publikums der Kunsthalle
Graz. Sechzig Kopfhörer und die state of art-Binauraltechnik als Medium strukturierter Live-Improvisation mit den Klängen des Internet of Things sowie Gitarre und Perkussion.


Kevin Puccini | Bernhard Wolf

Ausstellungseröffnung: Donnerstag, 30. August,18:30 Uhr
Dauer bis 14.09.2018

Bernhard Wolf bearbeitet mit einfachen Wort/Bild-Kombinationen zumeist großflächige Fassaden im Stadtraum und fügt in den allgegenwärtigen Strom von Kommunikation eigene Zeichen und Irritationen ein. Gezeigt werden Fotoprints und Videos zu Projekten in Shanghai, Moskau, Kiew, London, Graz und Klagenfurt. Anders als Werbung gehen Wolfs Wandplakate nicht auf Kundenfang und anders als die Street-Art geht es nicht um soziale Codes, politische Botschaften, Coolness oder Rowdytum.
Die gekonnte Melange aus Reduktion und Pop ist nicht eindeutig definiert.“ (Dirck Möllmann, Institut für Kunst im öffentlichen Raum Steiermark).


Daumenkino 2

Zwei Abende mit Kurzfilmen
Eine Kooperation von Intro-Graz-Spection und Kunsthalle Graz
Am Mittwoch, den 5. und Donnerstag, den 6.September 2018,
jeweils ab 18.30 Uhr

Uraufführungen von: Markus Wilfling (Graz), Shannon Wardell (Graz, NYC) & Josef Klammer (Graz), pappsatt (Berlin), Gabriel Möhring (Basel) Beiträge von: Norbert Trummer (Wien), Peter Gerwin Hoffmann (Graz), Tobias Sternberg (Berlin), Lotte Schreiber (Wien), Susanna Flock (Wien), Reinisch/Ranegger/Mraček (Graz), Emil Gruber (Graz), Hubert Sielecki (Wien), zweintopf (Graz), Lukas Marxt (Köln), Catrin Bolt (Wien), G.R.A.M. (Graz)


Autopropaganda studio ASYNCHROME

Autopropaganda oder Kapital ist ein schlechter Vermittler / or Capital is a bad Mediator

Eröffnung / Opening: Freitag, 21.09.2018, 18:00 Uhr, Dauer bis Samstag, 13.10.2018
Finissage und Katalogpräsentation

Ihre Arbeitsweise bezeichnen studio ASYNCHROME – Marleen Leitner und Michael Schitnig – als „transdisziplinäres Experiment“. Durchwegs gehen ihren künstlerischen Formulierungen ausführliche Recherchen zu gesellschaftsrelevanten Themenkomplexen voraus, die meist in einem Genremix aus Fotografie, Zeichnung, Malerei, Installation und Animation umgesetzt werden. Angestrebt wird dabei jeweils eine multiperspektivische Rezeption von Inhalten, die nach einer von den Künstlern getroffenen Auswahl von Bild- und Text-Samples ermöglicht wird. In einem mehrschichtigen und transparenten Dispositiv errichtet studio ASYNCHROME in der Kunsthalle Graz ein Verweissystem, das von
gegenwärtigen neoliberalen Gesellschaften handelt beziehungsweise von Individuen in Gesellschaften, die an einem neoliberalen System Teil haben – als steuernde Kräfte zum einen, zum anderen als Kapital in mehrfacher Hinsicht. Nur ein Aspekt vieler in solchem Zusammenhang relevanter Tatsachen ist, dass heute weltweit mehr Gewinn aus Datenmengen lukriert wird als aus den Geschäften mit Erdöl. Begreift
man in diesem Sinn Datenmengen mit Informationspotential als Betriebskapital, schließt daraus studio ASYNCHROME, dass Kapital ein denkbar „schlechter Vermittler“ ist. Datenmengen und Datenflüsse, die durch das WWW bereitgestellt und verfügbar gemacht werden, erweisen sich hinsichtlich Informations-gehalt und Interpretation als ambivalent. Informationscluster, Soziale Medien, Trollfactories oder Bots und das Akkumulieren von Daten durch Algorithmen ermöglichen die Manipulation von Meinungen respektive werden Konstellationen von Wirklichkeiten generiert, die sich mehrheitlich gegenüber alternativen Wirklichkeiten behaupten können. Die Sicht auf die Welt und ihre Ereignisse kann gesteuert werden. Gerade diesem Phänomen folgt studio ASYNCHROME, indem Leitner und Schitnig eine subjektive Auswahl teils ikonischer Bilder und Ereignisse aus Geschichte und Gegenwart – die mutmaßlich miteinander in Verbindung gebracht werden können – in einer räumlichen Konstellation versammeln. Damit ist jedenfalls keinerlei Behauptung getroffen, vielmehr sind seitens der BetrachterInnen viele individuelle Erzählungen denkbar. Auch räumlich ist der eine Standpunkt eliminiert, von dem aus der totale Blick auf die Anordnung gegeben wäre. Wie im wirklichen Leben gilt es, aus den überlagerten vielen, sich selbst das „wahre“ Bild zu machen.


#150

Iris Andraschek, maschen (Julia Rosenberger, Korinna Lindinger),
Andrea Schlemmer, Sekretariat für Geister, Archivpolitiken und Lücken

Ausstellungseröffnung: Donnerstag, 25.10.2018 um 18:30 Uhr
Ausstellungsdauer: 26.10.-08.11.2018

Die Ausstellung erforscht die Auswirkung von historischen Ereignissen, die den Menschen zunehmend aktives Mitbestimmungsrecht an der Gesellschaft ermöglicht haben. Welche Konsequenzen zeigen sie noch heute im Kontext sozialer und gesellschaftspolitischer Prozesse? Was passiert nun nach 100 bzw. 50 Jahren – welche Ereignisse prägen das bedeutsame Jubiläumsjahr 2018?
Kuratiert von: Kuratiert von: contemporary collective graz (Elisabeth Saubach, MA & Iris Kasper, BA)


LE MONDE DIPLOMATIQUE | Matthias Forenbacher

ALBUM LIVE – PRÄSENTATION: 30. November 2018 | 19:00 Uhr, Einlass 18:30 Uhr
Matthias Forenbacher – voc, guit, harmonica, loops
featuring Stefan Kollmann – Akkordeon
Jacques Bush – voc, guit
Christopher Mavric – visuals
Johannes Silberschneider – liest/begleitet mit ausgewählten Texten


Das Kopftuch | Gebhart Blazek

Eröffnung: Fr., 23.11., 18:30 Uhr
Ausstellungsdauer bis 07.12.2018

Gebhart Blazek dokumentiert und erforscht marokkanische Teppiche und Textilien und deren alltägliche Verwendung. Zuletzt die in Orange gehaltenen floralen Stickereien auf den üblicherweise schwarzen Kopf- und Schultertüchern, die von den Frauen des Beni Hlal Stammes getragen werden, erwecken in diesem Kontext besonderes Interesse. In früherer Zeit wurden die traditionell einfärbigen Tücher in den Gebieten südlich des Antiatlas schlicht gehalten und mit Indigo koloriert. Die Bestickung war vor allem in ländlichen Gebieten unüblich und wurde nur in einigen Regionen als jüdisches Handwerk praktiziert. Im Anschluss
an die Abwanderung des Jüdischen Volkes aufgrund der Staatsgründung Israels in den 1950ern wurde die Stickerei von lokalen Schneidern und Schneiderinnen übernommen. Diese entwickelten bestimmte regionale Stile der Maschinen- sowie der Handstickerei. Während die im Drâa-Tal lebenden Berberfrauen die Tradition der schmucklosen, einfärbigen Tücher beibehielten, weisen Textilien aus der Tafilalet-Region abstrahierte florale sowie zoomorphe Motive auf. Was als eine Art Mode begann wurde in den folgenden Jahrzehnten zu einem lokalen kulturellen Ausdruck. In den meisten Regionen wird die Stickerei mit
einer ziemlich breiten Farbskala durchgeführt, ohne dass eine dominiert, aber in den Beni Hlal Dörfern in der Nähe von Foum Zguid wird die Handarbeit hauptsächlich in satten Orangetönen durchgeführt, verstärkt durch einige leuchtende Gelb-, Rot-, Blau- und Weißtöne. Gängige Elemente wie kleine Kreise und Spiralen, herzförmige Blätter, Blumen und Palmblätter werden verwendet, um lebendige Kompositionen mit einem unverwechselbaren persönlichen Charakter zu schaffen.


ABSCHLUSSVERANSTALTUNG: „COMRADE CONRADE. Demokratie und Frieden auf der Straße“

COMRADE CONRADE beschäftigt sich mit dem Zustand und der Zukunft von Demokratie und Frieden in gelebter Form innerhalb der Conrad-von-Hötzendorf-Straße. Die Äußere Jakoministraße wurde 1935, zur Zeit des austrofaschistischen Österreichs, nach dem Generalstabschef der Habsburgermonarchie, Franz Conrad von Hötzendorf, umbenannt, um mittels Geschichte eine nationale österreichische Identität zu formen. Conrad von Hötzendorf war wesentlich für den Weg in den Ersten Weltkrieg, die brutale Kriegsführung und Übergriffe gegenüber Zivilist*innen mitverantwortlich. Der Begriff COMRADE verweist einerseits auf diesen militärischen Aspekt, steht aber andererseits auch für einen kollegialen, solidarischen Umgang miteinander. CONRADE weist als weiblicher Vorname auf das Fehlen so vieler Frauen innerhalb großer Geschichtsschreibungen hin. 2018 ist ein Gedenkjahr in mehrfacher Hinsicht: 100 Jahre Ende des Ersten Weltkriegs und Ausrufung der Ersten Republik, 100. Jahrestag allgemeines Wahlrecht für Männer und Frauen, 80. Jahrestag des Anschlusses Österreichs an Nazi-Deutschland, 70 Jahre Menschenrechte. Ausgehend von diesem Gedenken werden von den Beteiligten des Netzwerkes Rundgänge veranstaltet,
in denen die Möglichkeit gegeben wird, sich anhand der Conrad-von-Hötzendorf-Straße aus unterschiedlichen Perspektiven lokales Wissen anzueignen und Zusammenhänge mit geschärftem Blick besser wahrnehmen zu können. Differenzierte Sichtweisen auf verschiedene Lebensrealitäten sichtbar zu machen heißt, sie verständlich zu machen. Sie unterstützen ein friedliches, achtsames und demokratisches Zusammenleben.

DEMOKRATIE-RUNDGäNGE COMRADE CONRADE
KONZEPTION / ORGANISATION / PROJEKTLEITUNG: Nicole Pruckermayr
GRAFIK: Isabella Schlagintweit, Anna Hazod
DOKUMENTARISCHE BEGLEITUNG: Nikolaos Zachariadis


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